Dienstag, 22. Dezember 2015

Franz Anton Paßmann und BODENORTE

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Franz Anton Paßmann   BODENORTE 
und Sonnenkult?
 
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Franz Anton Paßmann, Der Durchbruch durch die Vergangenheit.
  I. Das Tor der Vorzeit Öffnet sich,  Hanstein Verlag Bonn, 1968.
 II. Licht in dunkle Vorzeit, Hanstein Verlag Bonn, 1972.
III. Die Vorzeit lebt noch unter uns, Verlag Franz Schmitt, Siegburg ,1979.
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Die lateinische Kirche ging seit dem 2. Jahrhundert von der griechischen zur lateinischen Liturgiesprache über und behielt diese auch in ihren Missionsgebieten bei. Also stand den Geistlichen vor allem Latein zur Verfügung, aber auch das Griechische. 

Es gab auch die Einsicht, dass bei den Heiden Zwangsbekehrungen kaum zielführend sein konnten. Deshalb bemühte sich die weströmische Kirche im Zuge der Christianisierung die heidnischen Kultstätten zu kaschieren. Dies sollte, wie Franz Anton Passmann vermutet, auch durch Veränderung ihres Namens geschehen und zwar - wenn ich richtig verstanden habe - dadurch, dass man zu den alten Kultplatznamen ähnlich lautende Wörter aus dem Lateinischen oder auch Griechischen aufsuchte und deren Bedeutung in gängiger (einheimischer) Sprache auf die Plätze übertrug. Den Vorgang nennt er "phonetische Übertragung". Dadurch war der altgewohnte Kultplatzname getilgt und vielleicht auch der Anreiz die pagane Religion an diesen Orten auszuüben vermindert. 
Die gängigen Wissenschaften erkennen Paßmanns Ergebnisse leider nicht an. Er rechnete ja selber damit, dass die Korrektur einiger Resultate notwendig sein würde.  


Der Fluß  "SIEG"  und  "BODEN"-ORTE

Franz Anton Passmann hat folgende Vermutungen geäußert:
BOD wäre ein keltischer Sonnengott. Der Fluß SIEG hätte ursprünglisch kelt. Bod geheißen. Der Name Sieg tauche erst um 900 auf. Die Namens-Verschleierung des Flußnamens wäre nach obigem Muster folgend zu erklären. Bod ersetzte man durch   kelt. bod-io-,  lat. badius = gelb, fränkisch bod = gelb   und dieses durch    bodi, boudi-, bhud - aus der Wurzel bhudh = Sieg. Der alte, kultische  Flußname bod ist in Siedlungen u. Plätzen entlang des Flusses noch erhalten: Butterberg, Schmerbroich, Bödingen, Bodenberg bei Schladern (kelt. Münze), Bomberg (1582 Bodenbergh), Büdenholz, Bottenberg, Bottenbach, Putzbach, Bodenseifen. 
Im Bereich um Bonn ist neben keltischen Namens-Wurzeln auch schon mit germanischen zu rechnen. 


"BODENBERG"

Lange Zeit glaubte man Ortsnamen nach Personen-Namen erklären zu können. Doch nur in einigen Fällen ist das anzunehmen. Für Bodenberg ist nur für isolierte Bodenberge der PN Bodo oder Boto als namensgebend anzusehen. So heißt z.B. Bodendorf an der Ahr nach einem Bodo aus der Bodogisil-Sippe. Dem Bodenberg bei Schladern und dem Ort Bottenberg wäre hingegen Kultbedeutung zuzuordnen. 
Das lässt den Schluß zu, bei den Bodenbergen, die in geometrischem Verband stehen, handle es sich vermutlich um theophore Namen. 

     Durch diese Übersetzung aus dem falschen Wörterbuch . . . .
Passmann:  " wurde die Umgebung der christlich gewordenen Bevölkerung geändert und damit auch die Vorstellungswelt! Der theophore Name verschwand aus dem Ortsnamen, das Dorf bekam einen weltlichen (durch die Änderung), der religiöse tauchte öfters im Namen des Kirchenpatrons wieder auf; . . . Somit dürfen wir in einem gewissen Sinne von einer Ablösung der heidnisch-kultischen durch christlich religiöse Namen sprechen.  . . . . . Der Namenswandel wird verständlich, wenn man bedenkt, daß nicht mehr jeder  nach der Hinwendung zum Christentum mit den heidnischen Namen seiner Umgebung zusammen leben wollte".

Ob eine derartige Veränderung von Kultnamen auch im norischen Gebiet zu erwarten ist, kann ich nicht  sagen, weil mir das Feingefühl fehlt, solche Spuren zu entdecken. Doch findet man, dem Anschein nach, auch hier öfters lautliche Anklänge im Namen des Kirchenpatrons an den vermuteten vorchristlichen Namen.
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Also haben wir bisher drei voneinander unabhängige 
Hinweise auf einen Sonnenkult:
- Die der Sonnenwende entsprechende Linie 
       Großer Bodenberg - Externsteine,
- die Beobachtung der Sonnenwende bei den Externsteinen und hier
- die Vermutung BOD wäre der Name des Sonnengottes. 

Ich glaube weitere Untersuchungen in dieser Richtung könnten sichere Fakten liefern. Besonders die genauere Untersuchung der drei vermutlichen Sonnwendlinien könnte dazu beitragen. Vielleicht kommt Hilfe von der Astronomie? 

Drei Paare paralleler Linien
ROT: vielleicht Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende?
BLAU: völlig unbekannte Bedeutung!
Diese drei Paare von Parallelen tauchten bei der näheren
Untersuchung des Bodenberg - Systems auf.
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Schladern: Bodenberg. 
Die nahen Orte Bettenhagen und Betzdorf an der Sieg (ND Druidenstein 2km östlich Herkersdorf) erinnern mich u.U. an die Bethen
Vom  Druidenstein, östlich von Betzdorf, bei Herkersdorf erzählt man Sagen von Ritualen, die gallische Druiden beziehungsweise Druidinnen und auch spätere Grupppen hier abgehalten hätten. 
http://www.kirchen-sieg.de/show.php?page=Druidenstein 
Zum Namen Herkersdorf siehe "Herke" (Strg/F) in: https://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentalgermanische_Mythologie 
Wahrscheinlich ist auch, dass der Druidenstein eine religiöse Stätte der Chatten war, die hier eine Thingstätte errichteten und die Sonne verehrten. (wieder ein Hinweis auf Sonnenkult in dieser Gegend).

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