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Blick auf den Großen Bodenberg und Stift Heiligenkreuz |
Heiligenkreuz im Wienerwald,
früher Heiligenkreuz bei Baden.
Höhensiedlung Burgstall
5,3 km, süd-südöstlich vom Stift liegt die urzeitliche Höhensiedlung, mit dem Flurnamen Burgstall. Oberhalb der Cholera-Kapelle im Helenental sind noch Reste von Befestigungen im Areal Marienwiese sichtbar.
1988 fanden Raubgräber Rohkupferfladen, sodass man an urnenfelderzeitliches Alter (1200 bis 750 v. Chr.) denkt. Die im Siedlungsareal auftretenden Keramikfragmente sprechen auch dafür.
Das Kloster (Bilder alte Ansicht (rechts des Klosters der Kleine u. dahinter der Große Bodenberg))
Auf Bitten seines Sohnes Otto, der in der burgundischen Zisterzienserabtei Morimond dem Orden beigetreten war, stiftete Markgraf Leopold III., der Heilige, ein Babenberger, um 1133 das Zisterzienserkloster im Urwald des südlichen Wienerwaldes, an der Schnittstelle der von seinem Mutterkloster Morimond kommenden Breitenkreislinie (48.0572° n.B. - Vergleich Heiligenkreuz: 48.0554° n.B.) und der von den Externsteinen zum Großen Bodenberg (F) führenden Orthodrome Linie [A], ich vermute eine Sonnwendlinie (die östlichste Linie). Aus Morimond hatte man auch eine Figur der Schwarzen Muttergottes mitgebracht*(Kapitel 6, Seite 2).
Er spendete eine Reliquie des Heiligen Kreuzes, die namengebend für das Kloster war: Heiligenkreuz, Santa Crux, Kloster Unserer Lieben Frau "zum heiligen Kreuz wegen des sieghaften Zeichens unserer Erlösung". Die ersten Mönche kamen vom Mutterkloser Morimond. Unter dem Abt Gottschalk begann der Ausbau.
1182 pilgerte Herzog Leopold V. nach Jerusalem. 1188 brachte er einen zweiten, größeren Splitter vom Kreuz Christi mit, der seitdem in der gerade fertiggestellten hochromanischen Kirche aufbewahrt und verehrt wird. Die von Markgraf Leopold III. 1133 dem Kloster geschenkte kleinere Reliquie des Heiligen Kreuzes wurde leider 1649 gestohlen.
Leopold IV., (1108 - 1141), (Bildfenster) unterstützte das Kloster durch großzügige Schenkungen. Die Kuenringer konnten unter seiner Herrschaft Stift Zwettl (Bilder), das erste Nachfolgekloster, besiedeln, das ja auch auf der von den Externsteinen kommenden, vermutlichen Sonnwendlinie liegt. Diese beiden spirituellen Zentren haben seit je für die Entwicklung des Umlandes große Bedeutung. Leopold IV. ist in Heiligenkreuz begraben.
Das heilige Kreuz
Eine Legende berichtet von der Auffindung des lange verschollenen Kreuzes.
Helena, die Mutter vom römischen Kaiser Konstantin dem Großen ließ nach dem Kreuz suchen. Unter einem Tempel begraben, fanden sich drei Kreuze. Man berührte einen Toten nacheinander mit den Kreuzen; bei der Berührung des richtigen Kreuzes wurde er vom Tode erweckt.
Seit dem Mittelalter wuchs die Verehrung des heiligen Kreuzes an. Päpstliche Ablassbriefe förderten diese Entwicklung. Es wurden viele Wallfahrten nach Heiligenkreuz unternommen.
Das Kloster ist auch eine Station auf dem Pilgerweg, der "Via Sacra" von Wien nach Mariazell. (Auch vom Seebodenberg führt eine Route nach "Mariazell in der Steiermark" - zum Unterschied zu Kleinmariazell, "Mariazell in Österreich").
Die Idee vom heiligen Kreuz dürfte damals den gerade herrschenden, spirituellen Bedürfnissen besonders entgegengekommen sein. 1115 wurde die Heiligkreuzkapelle in der Externstein-Grotte geweiht. Auch dort wurde von Wallfahrten berichtet.
Der Glockenturm
Das Geläut der
Stiftskirche Maria Himmelfahrt in Heiligenkreuz (youtube 5:09 min)
In Heiligenkreuz hat der hohe Glockenturm sehr dicke Wände. Ein Dachreiter befindet sich am östlichen Ende des Chorfirstes. (Überlegungen hiezu) Zisterzienser verwendeten oft Dachreiter als Glockenstuhl.
Beim Stift Zwettl finden wir einen Dachreiter und den hohen Westturm.
Das Weiße Kreuz (48.0492 / 16.1531, WGS84) steht an der ehemaligen Grenze des Stiftes.
(Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f7/Heiligenkreuz_9184.jpg )
Im Glockenspielturm ist auch das zweitgrößte Glockenspiel Österreichs untergebracht. (youtube 7:28 min, vom 6.11. 2011)
* In der ehemaligen Sakristei ist eine "Schwarze Madonna" zu sehen. Das Original wurde bei der Übersiedlung aus Morimond mitgebracht, ist leider verbrannt und wurde 1565 durch diese Kopie ersetzt.
Geschichte, erstellt von der Gemeinde
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