Montag, 28. Mai 2018

Vernetzungen zwischen verschiedenen Landschafts-Geometrien

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Vernetzungen zwischen verschiedenen Landschafts-Geometrien

Sobald ich den Külmitzberg (Ansicht) in der Landkarte entdeckt hatte,  wurde mir klar, dass die Kollmitzberge nicht nur zur Achse Ötscher - Strmilov symmetrisch liegen, sondern auch zur Symmetrale Külmitzberg - Kollmitz. 

 

Die Bodenberge
eingebettet in die Relikte
eines verschollenen Vermessungs-Netzes?
 

Wurde diese stumme, unbekannte Land-Vermessung von der Frühgeschichte nicht bemerkt? Es ist eine verborgene, rätselhafte Geometrie. Nur mehr die Namen verraten sie. („Namens-Archäologie“). 

Der Grund (Motiv, Anlass) für seine  Entstehung und seine Entstehungszeit blieb bisher ungeklärt.
Man bedenke: Was wir finden sind nur Spuren bereits abgelaufenen Lebens.  

 
# Ötscher


Ötscher, genau von Nord gesehen

Vom Ötscher sieht man über das Donautal bis weit nach Norden in das bezaubernde Hochland.
(Blick ins Land)

Man vermutet der Name Ötscher hätte sich unter slawischem Einfluß aus dem keltischen Wort ocan mit der Bedeutung Vaterberg gebildet. (Ähnlich dem Altvater
im Riesengebirge)  




# Die Ötscher Nord-Süd–Achse

Die Achse erstreckt sich genau dem Meridian folgend vom Ötscher bis Strmilov (Tremles). 
Auf ihr finden sich einige interessante Orte, welche den 
Verlauf der Achse verdeutlichen. Die wichtigsten Punkte sind:

     Ötscher
     Artstetten (1263)
     Stift Zwettl (1138)
     Kleinzwettl (12. Jhdt.)
     Strmilov (1255) Kirche St. Ägydius






# Die Bedeutung der Kollmitzberge

Die Kollmitzberge liegen punktsymmetrisch (zentralsymmetrisch) zu dieser Achse. 

Auf der Verbindung vom 
Kollmitzberg Nord  (KN) nach Sankt Valentin liegt Stift Zwettl.

Desgleichen auf der Linie
Kollmitzberg Süd (KS) zum
Klumetzberg. 

 
# Ötscher und Stift Zwettl

     Stift Zwettl, liegt sowohl auf der vom Ötscher ausgehenden Nord-Süd–Achse, als auch im Zentrum des gelben Quadrates.

Dieses Quadrat
wird von dem Rechteck
 
KN-Trpnouze-KS-Türkenbühel 

durch die Linien 
KN-St.Valentin und  
Trpnouze-St.Christophen
abgetrennt.

St. Valentin (6. Jhdt.) und St. Christophen (1180 erwähnt).

 


# Symmetrie zum Külmitzberg

Sobald ich den Külmitzberg in der Landkarte entdeckt hatte,  wurde mir klar, dass die Kollmitzberge nicht nur zur Achse Ötscher - Strmilov symmetrisch liegen, sondern auch zur Symmetrale Külmitzberg - Kollmitz. 




# Orthberg und Külmitzberg 

Auf der Strecke vom Orthberg zu
den Bodenbergen D und G
(Orthberg-Strahl Nr. 2) liegt
auch der Külmitzberg.

Die gerade Verbindung Orthberg-Boderberg-Strmilov 
(Nordpol der N-S–Achse), bestätigt ebenfalls die Existenz dieser Nord-Süd–Achse. 

St. Anna am Kreuzberg liegt am Schnittpunkt der Linie Külmitzberg-Ötscher mit der Breitenkreislinie von Kollmitzberg-Nord und Kapelle-Tannenbruck. Auch die Peil-Linie nach Landshut verläuft durch die Kirche.
 
 
 
 
# Der Ötscher und die südlichen Bodenberg-Linien 
 
Sie streben (tendieren) einem gemeinsamen Punkt auf der Ötscher-Achse zu, welcher offensichtlich ihr Ursprung ist. 
(Das ist auch die Richtung, die zur Entdeckung dieses Ausstrahlungs-Zentrums führte).
  
 
Zufällig ist es der gleiche Ort, der auch durch
die Kollmitz-Geometrie definiert ist:


Das Zentrum an der Ötscher-Achse
Hier wurde Stift Zwettl errichtet
 
Das Zentrum und die ebenfalls dahin führenden Bodenberg-Linien

Nachdem ich keine historischen Quellen über die Entstehung der Bodenberg-Geometrie gefunden habe, scheint die Entstehung dieses Orientierungs-Systems der Zeit vor der Gründung des Zwettler Stiftes anzugehören.
Meist wird ja alles, was literarisch nicht erfasst ist, der Vorgeschichte zugerechnet.
 
 
# Die Bodenberg-Linie von den Externsteinen

Sowohl die Externsteine, eine beeindruckende Sandstein-Felsformation -   als auch der Boderberg, ein  markanter Vulkankegel mit guter Fernsicht ins umliegende Land, sind herausragende, auffällige Plätze.

Der Boderberg, auch Podhorn (Podhorní vrch) genannt, wurde von der einheimischen Bevölkerung lange für den höchsten Gipfel Böhmens gehalten (847 m).

Nicht, wie ich ursprünglich vermutet hatte 1.), der Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende, sondern diese beiden Formationen dürften die Richtung der östlichsten Linie des Bodenberg-Systems angeben:


 

# Schnittpunkt    Ötscher-Achse / Bodenberg-Linie

Stift Zwettl liegt genau am Schnittpunkt dieser Achse mit der von den Externsteinen über den Boderberg verlaufenden Peillinie.

     Externsteine
     Boderberg
     Stift Zwettl (1138) Schnittpunkt
     Seebodenberg E 
     Großweinberg (12. Jhdt.)
     Gr. Bodenberg F (Heiligenkreuz 1133)

  

# Stift Zwettl und die von hier
ausstrahlenden Bodenberg-Linien

Der Platz, auf dem jetzt Stift Zwettl steht, muss ein verschollenes Vermessungszentrum sein; so wie auch die Externsteine und der Orthberg.
 


# Bodenbergsystem und Frühe Frauenklöster
    
Auf den Linien,
die von Frauendorf bei Guttenburg ausgehen liegen auch Bodenberge:
     Frauendorf / Bödenalm / Sonnenburg (1029)
     Frauendorf / Bodenberg B / Ma. Schnee Feistritz
     Frauendorf / Bodenberg C / Traunkirchen (1020 – 1040)
     Frauendorf / Erla (1050) / Großweinberg (12. Jhdt.)
Ebenso auf der verlängerten Linie
     Sonnenburg (1029) / Admont (1074) / Gr. Bodenberg F

In Guttenburg, 1285 erwähnt, steht die Kirche St. Michael aus
dem 15. Jahrhundert.

             Literatur über die Frühen Frauenklöster: 
  Karl Brunner, Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert.

Geometrie der frühen Frauenklöster

In die Geometrie der frühen Frauenklöster sind Bodenberge eingeflochten. Das sagt nichts über Gleichzeitigkeit aus, doch ist es bemerkenswert, dass die Linien genau durch einige Bodenberge durchgehen oder auf sie hinzielen. 
 

 
 
# Christianisierung:

Auch beim Bodenberg-System wurde die Entwicklung zum Christentum sichtbar. Auf manchen Orten des Systems entstanden christliche Klöster.


Disibodenberg hatte keltischen Vorgänger. Irische Mönche brachten um 640 das Christentum -  Disens und seine Helfer Giswald, Klemens und Sallust.
 
Am Kreuzabnahme-Relief bei den Externsteinen ist eine gebeugte Irminsul abgebildet, zum Zeichen, dass das Heidentum überwunden wurde. (Rudolf von Fulda berichtet etwa um 863: Sie verehrten auch unter freiem Himmel einen senkrecht aufgerichteten Baumstamm  von nicht geringer Größe, den sie in ihrer Muttersprache ,Irminsul‘ nannten).
Es gibt aber auch die Meinung, dass die Anlage erst von Mönchen genutzt wurde. (Weihe-Inschrift des Bischofs  Heinrich von Paderborn, 1115) Zufällig wurde Morimond zur gleichen Zeit, nämlich im Jahr 1115 gegründet. Es war also eine Zeit, in der sich das Christentum ausbreitete.

Heiligenkreuz (1133)  und Stift Zwettl (1138) sind im Bodenberg-System eingebunden.
Die 1933 ergrabenen Hügelgräber im waldviertler Höllgraben bei Litschau (35 km nördlich von Zwettl) stammen aus dem 12. Jahrhundert; zeigen also, dass zu dieser Zeit trotz Kolonisierung noch uralte Sitten vorkamen.
 

# Weitere Anzeichen bei den Meridian-Verbindungen
                                           (Nord-Süd–Linien).
 
Nicht nur die Punkte Disibodenberg, Externsteine, Stift Zwettl und Stift Heiligenkreuz entwickelten sich zu christlichen Kultstätten.

Manche Meridian-Verbindungen (Nord-Süd-Verbindungen) von den Bodenbergen führen zu den Wallfahrtsorten Sankt Wolfgang am Abersee (Stein, Sakristeiportal) , Sonntagberg, Mariazell und Maria Schnee Brünndl.

 
Deshalb erscheint es mir nicht völlig absurd, nicht nur wegweisende Fixpunkte in den Bodenbergen zu sehen, sondern auch sakrale Bedeutung in ihnen zu vermuten. Vielleicht ein Tabu, nur um sie vor der Zerstörung zu schützen?

 

# Namensänderung Boden- auf Bubenberge

Die Änderung des Namens Bodenberg auf Bubenberg dürfte bei Bergen, die in der Nähe von Siedlungen lagen, während der bayerischen Expansion von den Kanzleien durchgeführt worden sein. Es war damals nicht opportun an den Namen heidnischer Gottheiten erinnert zu werden. Auch der Bodenberg D dürfte eine Zeit lang Bubenberg geheißen haben.  



# Breitenkreis-Verbindungen (Parallelkreise)
 
Seit der Antike ist bekannt, dass die geographische Breite von Orten durch Gnomon-Messungen bestimmt werden kann [ Pytheas (380 v.Chr.), Hipparch (190 v. Chr.), Strabon (63 v.Chr.) Claudius Ptolemaeus (100 n.Chr.) ]. Diese Kenntnisse wurden von Reisenden und Händlern auch genutzt und dürften im hier betrachteten Gebiet auch angewendet worden sein.
 
Eine für das Bodenberg-System wesentliche Breitenkreislinie erstreckt sich westwärts vom Stift Heiligenkreuz am Großen Bodenberg bis Morimond, dem Mutterkloster von Heiligenkreuz:

 
                                  °n.B. WGS84     Nord-Süd - Abstand
Gr. Bodenberg Breite:  48.049989      : 816 m 
Heiligenkreuz:             48.055361      :     0 m
Kremsmünster             48.054541      :   98 m     
Morimond:                  48 .05736 8       :  215 m
 
 
Nachdem Stift Heiligenkreuz und Bubenberg 1 auf Breitenkreis-Linien liegen, die mit anderen, weit entfernten, bedeutenden Klöstern oder Kirchen belegt sind, dürfte eine weitreichende Verbreitung zusammenhängender, geometrischer Vermessungs-Linien vorliegen, denen das Bodenberg-System auch angehört.
 

 

 

# Ausstrahlungszentren



 Die Lage der Ausstrahlungszentren bringt mich zur Vermutung,
dass das Bodenberg-System seine Wurzeln im Norden hat und von dort her, von den Extern-steinen und dem Orthberg aus, entwickelt wurde.
Das Gebiet um Zwettl könnte recht eigenständig entstanden sein.
 
.  ..   ...   ..  .
 

Es entstand bei mir der Eindruck, die bisher aufgefundenen Geometrien seien nur Teil eines viel größeren Orientierungs-Systems.  
=
Ich hatte den Eindruck, dass die bisher gefundenen Geometrien nur Teil eines viel größeren Wegleitsystems sein könnten. 

# Mögliche Zusammenhänge mit Altwegen

Altstraße 4 und Bodenberg-System
Bernhard Schwade versucht die Altwege zu rekonstruieren.
http://www.altwege.de/roemer-und-kelten/vorgeschichtliche-wege.html

Bestehen Zusammenhänge mit den Bodenbergen??
Nebenstehendes Bild zeigt als mögliches Beispiel den groben Verlauf der Altstraße 4 von Emden nach Carnuntum.





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1.)  Die Vermutung es könnte sich um Sonnenaufgangs-Linien zur WSW handeln, habe ich allerdings noch nicht ganz aufgegeben, denn die Parallelität der
Externsteinlinie A mit dem Orthbergstrahl 4, sowie der 
Externsteinlinie C mit dem Orthbergstrahl 9 ist doch sehr auffällig.

Rot: mögliche Sonnwend-Linien

   Die Richtung zum Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende bei A und 4, besonders in den nördlichen Bereichen, würde gut zu einer astronomischen Deutung passen.
   Die Richtung bei C und 9 jedoch, kann ich mir als astronomischer Laie gar nicht erklären.




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Über Kommentare
würde ich mich sehr freuen! 
 
 

Siehe auch:

 
Der Ötscher als Kristallisationskeim

Übersicht und Auswahlmöglichkeit
http://grosskreislinien-orthodrome.blogspot.com/
 
Alphabethischer Index
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