Dienstag, 14. Januar 2014

Breitenkreis Breitenparallel – festlegen

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Breitenkreis Breitenparallel – festlegen

 

In der Geometrie der Bodenberge fallen neben den von Stift Zwettl ausgehenden Großkreislinien auch Breitenkreise auf. Wie sich später herausstellte, liegt auch das Zisterzienser-Kloster Morimond auf dem vom Großen Bodenberg ausgehenden und über den Bodenberg bei Kirnberg an der Mank und Stift Kremsmünster verlaufenden Breitenparallel. Von Morimond aus wurde Stift Heiligenkreuz gegründet. 

 

Großer Bodenberg              48,050086°  (WGS84)
Stift Heiligenkreuz               48,055367°
Bodenberg bei Kirnberg       48,059613°
Stift Kremsmünster             48,054508°
Kloster Morimond                48,057222°       

 Nun stellte sich die Frage, wie man am Einfachsten die Standplätze auf dem Breitenkreis festlegen konnte. Die Winkelmessung zum jeweiligen  Himmelspol bietet sich vor Allem an; sie liefert die Geographische Breite. Um den Breitengrad gleichbleibend zu halten, würde es jedoch genügen, die Höhe eines hellen Fixsternes während seiner Passage genau im Süden zu messen. Allerdings wäre nur eine Messung pro Nacht möglich. Um sich also an die genaue Breiten-Position heranzutasten wären entweder mehrere Instrumente gleichzeitig (in Nord-Süd–Richtung gefächert), oder mehrere Messungen in mehreren Nächten notwendig.  

Das Instrument könnte aus einem Senklot und einer dazu passenden Skala bestehen. Die Nord-Süd–Richtung müßte vorher während des Tages mittels eines Indischen Kreises festgelegt werden.
Eigene, laienhafte Versuche verliefen bisher recht vielversprechend.

 

 

2 Kommentare:

  1. Wie orientiert sich ein Fischer auf dem See vom Boot aus?
    Ich habe erfahren, dass markante Punkte überkreuz angepeilt werden.
    Funktioniert erstaunlich gut. Wer sagt uns ob nicht in früher Zeit, als Nordeuropa ein Meer von Bäumen war, von bestimmten erhabenen Punkten aus die Position ermittelt wurde. Jetzt bräuchte man nur noch nachweisen, dass einige Punkte künstlich angelegt wurden und vielleicht sogar mittels Knüppelwegen miteinander verbunden wurden.
    qed - oder ist das zu weit her?
    Gerd

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  2. Die Vermessungsmethoden, die für diese Geometrien in Frage kommen, kenne ich nicht. Doch kann ich mir Möglichkeiten vorstellen.

    Die Großkreislinien können gut mittels Fluchtstäben errichtet werden. Beim Überbrücken großer Entfernungen, z.B. von Höhenrücken zu Höhenrücken findet man auch zurückblickend (vom neuen Standplatz aus) den genauen Standplatz der dritten Fluchtstange recht leicht, wenn die Signale gut erkennbar sind. Schon kleine Abweichungen bemerkt man gut. Auch das Setzen der vierten bildet zurückblickend wenig Probleme. Vom dritten über den vierten Fluchtstab kann dann die Position am nächsten Höhenrücken angepeilt werden. Wenn sich keine methodischen Fehler einschleichen, sollten sich Ungenauigkeiten entlang der Gesamtstrecke ganz gut ausgleichen.
    Um Punkte auf vorgegebener Breite zu finden könnte die obenerwähnte Methode helfen. Den Höhenwinkel eines hellen Sternes in Nord-Süd–Richtung zu messen, ist nicht allzu schwer. Es kommt ja nur darauf an, einen vorgegebenen Breitengrad einzuhalten.

    Umständlicher, so stelle ich mir vor, muß die Festlegung von Schnittpunkten mehrerer Linien sein, wie das mehrfach gefunden wurde. Als Beispiel kann der Bodenberg D bei Schönau im Mühlkreis dienen (siehe http://grosskreislinien-orthodrome.blogspot.co.at/2011/11/12.html). Er liegt auf einer Orthodrome von Stift Zwettl kommend, auf einer zweiten, vom Orthberg zum Bodenberg G bei Kirnberg, vielleicht auf der Linie Disibodenberg – Großer Bodenberg und auf der Nord-Süd – Linie über St. Thomas zum Sonntagberg (siehe
    http://landschaftsgeometrien-ernst.blogspot.co.at/2011/05/der-bodenberg-bei-schonau-im-muhlkreis.html). Das dürfte der Peilung über Kreuz entsprechen, doch scheint die Problem-Lösung nicht allzu einfach gewesen sein.

    Grüße,
    Ernst

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