Samstag, 13. April 2013

Schwedenkreuze, Hussitenkreuze, Franzosenkreuze, Sühnekreuze

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Schwedenkreuz, Hussitenkreuz, in Deutschland oft Sühnekreuz, ist die Bezeichnung für Steinkreuze oder Kreuzsteine, manchmal auch für Säulen-  oder Breitpfeiler-Marterln. Die Bevölkerung ordnet sie gerne dem Gedenken an große Nöte in Kriegszeiten zu.

 


Im Waldviertel kann man viele urtümlich aussehende Steinkreuze finden. Einige lassen sich durch geodätische Linien verbinden. Das bedeutet jedoch noch nicht, daß diese Kreuze deshalb auch sinngemäß zusammengehören. Bei einer großen Anzahl von Punkten in der Landkarte wäre es nämlich kein Wunder, wenn einige davon auf  einer willkürlich angenommenen Geraden liegen. Trotzdem könnte es wertvoll sein, nach solchen Zusammengehörigkeiten zu suchen.



Der Böhmstein
(oberste Reihe Mitte)
südöstlich von Grießbach (48,870783 15,357530 MGI)

Er soll zum Gedenken an eine Schlacht mit den Hussiten stehen.
 


 
Übersicht über einige waldviertler Steinkreuze
 


 
Bei Litschau wurden folgende zwei Sagen erzählt.

Etwa 700 m östlich des Alten Steines, nahe Loimanns, steht  am Fuße des Galgenberges  eine Martersäule. Sie soll an eine Hinrichtung erinnern. Bis hierher soll nämlich der Kopf des Enthaupteten gerollt sein.

Die andere Sage berichtet von einem Beschuldigten, dem die Freiheit versprochen wurde, falls er bei einem Spießrutenlauf seinen Peinigern entkäme. Er schaffte es jedoch nur bis zu der Stelle, an der jetzt das kleine Galgenkreuz steht. Hier werden immer wieder Blumen niedergelegt.

Am westlichen Ortsende von Reitzenschlag steht eine der ersten Martersäulen, die eine Jahreszahl tragen.


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vom Galgenkreuz bei Loimanns verläuft eine Linie über ein Schwedenkreuz bei Schrems zum Schwedenkreuz bei Schweiggers.

 



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Schwedenkreuz bei Reinprechtspölla ist Ausgangspunkt dreier Linien.



+Die nördlichste zielt über die Schwedenkreuze bei Schwarzenau, Thaua und Schrems zur Kapelle Trpnouze / Tannenbruck.

+Die mittlere über Altpölla nach Schweiggers, und

+die südlichste an Großmotten vorbei nach Sallingberg.

 


Der Kudelring-Gipfel, ein östlicher Ausläufer des Nebelsteines, soll seinen Namen den Kuenringern verdanken. Von ihm entspringen ebenfalls drei Linien.

+Die südlichste verbindet die Schwedenkreuze Merzenstein und Uttissenbach mit dem bei Sallingberg,

+die mittlere jene von Großwolfgers, Schweiggers und Zwettl/Syrnau.

+Die nördlichste verläuft über Gmünd, Schrems, Gebharts und Thaya zum Kreuzstein bei Obergrünbach.
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bleibt noch die Linie von Thaua über  Sallingberg nach Aschlberg bei Pöggstall zu erwähnen.

 


 

 

Die Sammlung  http://zcrux.zwalk.at/ von Kleindenkmalen, die crux.zwalk laufend erstellt, erscheint mir äußerst wichtig und hilfreich zu sein. Heimatkundliche Fakten geraten mehr und mehr in Vergessenheit. Hier kann Vieles bewahrt bleiben. Ich finde es schade, daß die einheimische Bevölkerung ihr Wissen offenbar nur zögernd einbringt.
 
 
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Bemerkung: Bei Streitdorf / Niederhollabrunn steht ein abgefaster Pfeiler mit Nischenpyramidenaufsatz aus dem 18. oder 19. Jahrhundert , 111,8 km von Trpnouze entfernt.



 

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