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Auf alten Karten (1875 und 1879) fand ich im Gebiet um den Steinberg (Kamenec) die Eintragungen: „Tummelplatz“ und „Hohlenstein“.
Nachdem ich hier in der Nähe einen Schnittpunkt zweier Linien vermutete, besuchte ich diese Orte. Die Gegend hatte sich seit dem Erscheinen der alten Karten sehr verändert.
In der modernen Karte war ca. ½ km west-südwestlich des Steinberg-Gipfels eine Ruine verzeichnet.
Ich dachte an eine Burgruine und besuchte diesen Ort zuerst. Diese Ruine erwies sich, dem Eintrag in den alten Karten entsprechend, als Ruine eines Hauses in Steindörfl, allerdings mit sehr festen, starken Mauern im Erdgeschoß. Das obere Stockwerk war fast gänzlich zerstört.
Beim U-förmigen Grundriß fehlt jedoch der südliche Schenkel. Es könnte sein, daß dieser Flügel in Holz ausgeführt war und nur bis zu den Fenstern reichte. Reste des zweiten verzeichneten Gebäudes konnte ich nicht entdecken.
Die Ruine aus Südost gesehen |
Ich dachte an eine Burgruine und besuchte diesen Ort zuerst. Diese Ruine erwies sich, dem Eintrag in den alten Karten entsprechend, als Ruine eines Hauses in Steindörfl, allerdings mit sehr festen, starken Mauern im Erdgeschoß. Das obere Stockwerk war fast gänzlich zerstört.
Beim U-förmigen Grundriß fehlt jedoch der südliche Schenkel. Es könnte sein, daß dieser Flügel in Holz ausgeführt war und nur bis zu den Fenstern reichte. Reste des zweiten verzeichneten Gebäudes konnte ich nicht entdecken.
Grundriß der Ruine |
Das Haus in der Karte von 1875 |
Durch Zufall sprach ich mit einer alten Frau, die damals in Theresiendorf wohnte. Sie vermutete, daß in Steindörfl einmal ein Zoll-Lager eingerichtet war. Auch hörte ich, daß der Weg zwischen Steindörfl und Gasthof Schanz Niemandsland gewesen wäre („internationaler Grenzweg“). Das ergäbe einen Sinn, wenn der Zoll für die Waren erst beim Überschreiten der Landesgrenze fällig geworden wäre. Ein anderer ehemaliger Bucherser meinte, es wären die Mauern des Bauernhofes Nr. 90, Holzer Katharina.
Die starken Mauern des Erdgeschoßes |
Ein ehemaliger Nebeneingang? |
Am Weg von Buchers zum Steinberg kam ich an alten Obst- und Zierbäumen und an einem eindrucksvollen Säulen-Marterl mit drei Etagen vorbei, das früher offenbar zu den ehemaligen Häusern auf der Höhe südöstlich von Paulina gehörte (Vielleicht zwischen den Häusern Nr. 94, Weiguny Franz
und Nr. 96, Kühmayer Anton).
und Nr. 96, Kühmayer Anton).
Gipfel des Steinberges |
Gipfel des Steinberges |
überall mächtige Steinblöcke |
Dann widmete ich mich der Gegend oberhalb des ehemaligen Ortes „Georgendorf“, die in den alten Karten mit „Hohlenstein“ und „Tummelplatz“ bezeichnet war ("Historische Karte").
Wanderkarte vor 1945 |
Auf der höchsten Erhebung, in der alten Karte mit 1004 m – man bestimmte die Höhe mittels Barometer – jetzt mit 992 m angegeben, fielen mir Überreste einer technischen Anlage auf, vielleicht einer aufgelassenen Radaranlage. Etwa einen halben Kilometer in nordöstlicher Richtung auf einer Gelände-Nase fand sich ein vermörteltes, leichtes Fundament, das vielleicht einmal eine Hütte trug. Also keine brauchbaren Hinweise – eine magere Ausbeute! . . .
Karte aus 1879 |
Karte aus 1875 |
Hohlenstein und Tummelplatz BUCHERS |
Zum Vergleich.
Hohlstein und Tummelplatz beim Lusen im Böhmerwald Bayern:
Im Bayerischen Wald |
Hohlenstein könnte vielleicht, da ich keine Höhlen entdeckte, auch als Hollenstein gedeutet werden. Aber was war ein Tummelplatz? Tummel – Benommenheit, tummeln – bewegen, sich herumtreiben, taumeln? Nach langer Suche wurde ich fündig. Bei Neuschönau am Böhmerwald gibt es eine ähnliche Kombination: Ein Tummelplatz, auf dem jahrhundertelang zum Ende der Waldweideperiode ein großes Hirtafest - Hirtentag, Dankfest zum Alpabtrieb, meist im September (Matthäus) - veranstaltet wurde, und südlich davon ein Hohlstein. Außerdem noch ein Hirschberg und ein Steinberg, wie auch im Raum Buchers. In Bayern versteht man unter Tummelplatz noch einen Weideplatz inmitten einer Waldung, ähnlich einer Alm. Einzelne ältere Bäume dienen als Schattenplätze. Auch „Wiesn“, „Plätze“ und "Schachten“ sind Namen für solche Orte. Sie fanden sich vor allem im Gebiet. 48,9 – 49,13°nB und 13,08 – 13,54°öL. Heute werden sie nicht mehr bewirtschaftet. (Ansicht des Ruckowitz-Schachten im Bayrischen Wald).
Die Bezeichnung „Tummelplatz“ fand ich auch im städtischen Bereich für Festplätze; „Rummelplatz“ für Vergnügungspark.
Ob es sich bei den beschriebenen Schachten um Relikte einer vorgeschichtlichen Wald-Weidewirtschaft handeln könnte? (Diese wird erwähnt in der Zeitschrift für Heimat- und Regional-kunde des Waldviertels und der Wachau: Das Waldviertel 53 (3/2004) p. 224ff. Martin Penz, Zur ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung des nordwestlichen Waldviertels.)
Wald-Weidewirtschaft und Köhlerei konnten nur wenige Menschen ernähren. Später brachten die Glashütten mit den zugehörigen Pottaschhütten (Aschenbrenner und Flußsieder) ein etwas besseres Auskommen. Siehe auch: Die böhmische Hinterglasmalerei (p. 7 ff = p. 14).
Wald-Weidewirtschaft und Köhlerei konnten nur wenige Menschen ernähren. Später brachten die Glashütten mit den zugehörigen Pottaschhütten (Aschenbrenner und Flußsieder) ein etwas besseres Auskommen. Siehe auch: Die böhmische Hinterglasmalerei (p. 7 ff = p. 14).
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Kommentare
mit Korrekturvorschlägen, Anregungen und Rückmeldungen
würden mich jederzeit sehr freuen!
Besonders über die frühere Bedeutung von Hohlenstein und Tummelplatz.
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